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Zoo-AG-Projekt
Bergzoo Helmarshausen

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Geschichte und Hintergrund


Der Bergzoo in Helmarshausen, einem Ortsteil von Bad Karlshafen im Länderdreieck Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen, erstreckt sich an einem steilen Hang zwischen der historischen Altstadt und der Ruine der Krukenburg. Das Gelände in einmaliger Lage bietet gemauerte Terrassen, natürliche Felswände und Blick über das Diemeltal und das mittelalterliche Fachwerkstädtchen.

Geschichte des Bergzoos und des Zoo-AG-Engagements

Der Bergzoo wurde 1968 durch den Gärtner Fritz Bunzenthal gegründet und von ihm und seiner Frau in Eigenarbeit über viele Jahre aufgebaut.  (Mehr dazu bislang auf der offiziellen Bergzoo-Seite - mittlerweile deaktiviert.) Er wurde in dieser Zeit ein beliebtes und Bekanntes Ausflugsziel im Weserbergland. In den 90er Jahren geriet der Tierpark in immer größere Probleme. Der Gesundheitszustand des Besitzers und seiner Frau verschlechterte sich, und damit auch der Zustand des Parks, die Besucherzahlen gingen in Folge zurück. In den Wintern 1997 und 2001 wurde der Bergzoo zeitweilig für den Publikumsverkehr geschlossen. Der Tierbestand aber blieb erhalten. Mitglieder der Zoo-AG kannten den Park schon seit 1986, und im Frühjahr 1996 führte uns eine Exkursion dorthin: Ausschnitt aus dem damaligen Bericht


Nach einigen weiteren Besuchen im Zoo und sporadischen Kontakten trat Herr Bunzenthal 1997 an die Zoo-AG heran und bat uns, ihm beim Erhalt des Zoos zu helfen. Wir sagten zu, beider Gründung eines Fördervereins zu helfen und beratend zur Seite zu stehen, um den Weiterbestand des Tierparks zu sichern. Der Förderverein Bergzoo Helmarshausen e. V. wurde mit unserer Unterstützung im Oktober 1997 gegründet. Anfang 1999 zählte er bereits 65 Mitglieder, was für eine kleine Gemeinde recht beachtlich ist.

Von 1997 bis 1999 betreute für die Zoo-AG unser damaliges Mitglied Michael Schleef das Projekt, dem Bergzoo ein neues Konzept und eine Chance zu geben, und fungierte als Berater des Vereinsvorstandes. Leider war es ihm aufgrund der Entfernung sehr schwer, einen ständigen Einblick in den Tierparkalltag zu behalten, daher mußten wir es bei einer ehrenamtlichen, beratenden Funktion belassen.

Im Winter 1997/1998 hielt die Zoo-AG mehrere Arbeitstreffen ab, um schnelle Aktionen zu planen (s. Chronologie 1998). Dabei wurde ein zoologisches Konzept entwickelt, das eine Spezialisierung auf Tiere, die in bergigen Regionen der Welt leben, umfasste: Unser damaliges Konzept

Vom Förderverein wurden in Arbeitswochenenden 1998 zuerst Renovierungsarbeiten durchgeführt. So wurden das Dach des unteren Warmhauses erneuert und Geländer repariert.

Im September 1998 wurden mehrere mit Hilfe der Zoo-AG von Michael Schleef textlich erarbeitete und von NaturSpot (Andreas Höner, damals NatureCom) graphisch umgesetzte Tier-Informations-Schilder aufgestellt. Dies wurde dankenswerterweise durch Sponsoren aus der Region unterstützt.

Schild von NaturSpot im Bergzoo


Die weitere Zusammenarbeit wurde im Frühling 1999 vorerst eingestellt. Einerseits hatte sich trotz aller Bemühungen die Qualität der Tierhaltung kaum verbessert, und zudem wurde zeitweise jede konstruktive Kritik zurückgewiesen. Unsere Arbeit an Konzepten und Planungen lief ins Leere. Auch der Förderverein war zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage, die geplanten Veränderungen finanziell und vom Arbeitsaufwand her durchzuführen. Die Zoo-AG sah daraufhin keine Möglichkeit mehr, den Bergzoos weiterhin mit nicht unerheblichem zeitlichen Einsatz ihrer Mitglieder zu beraten. Zudem ging kurz nach diesem Zeitpunkt Michael Schleef, der das Projekt vorangetrieben hatte, als Biologe in den Westküstenpark nach St. Peter-Ording.

Bis zum Jahre 2001 unterstützte der Förderverein den Bergzoo weiterhin mit Geldbeträgen und kleineren Reparaturen. Von 1998 bis 2001 gab es mehrere Aushilfskräfte im Bergzoo, teilweise als AB-Maßnahmen durch den Förderverein.

Im April 2001 wurde schließlich der Bergzoo in der Zeitschrift "Geflügelbörse" zum Verkauf angeboten. Noch bis zum Frühjahr 2002 hatten sich daraufhin einige Interessenten auch bei uns gemeldet (aufgrund unserer Exkursions- und Projekt-Berichte) und um Informationen gebeten. Trotz aller Bemühungen konnte sich aber keiner der Interessenten zu einer Übernahme durchringen - bis April 2002 hatte sich kein neuer Betreiber gefunden.


Zudem trat im April 2002 die neue EU-Zooverordnung in Kraft, die nach Umsetzung in hessisches Landesrecht und einer Übergangsfrist auch für den Bergzoo gilt. Sie setzt unter anderem versierte Tierpflege, wissenschaftliche Leitung, edukatives Engagement und die Erfüllung vieler anderer Aufgaben voraus, die in Helmarshausen erst noch umgesetzt werden mußten. Auch die Einhaltung der Mindesthaltungsrichtlinien war im Bergzoo noch nicht überall gegeben. All dies kostet viel Zeit und vor allem Geld und Arbeit.

Es war so gut wie sicher: eine weitere Saison ohne grundlegende Änderungen, ohne Einnahmen, fachliche Tierpflege und ohne Besucher wären das Ende des Bergzoos; ein Lebenswerk wäre verloren.


Der Bergzoo wurde im November 2004 endgültig aufgelöst, die Tiere abgegeben.

Die bisher auf diesen Seiten dargestellten Informationen entsprachen mittlerweile nicht mehr dem Stand der Dinge, wir haben sie daher stark reduziert.


Aktualisiert am 7. März 2005 von Dirk Petzold
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