Der schon einige Jahre bestehende
Leopardenkomplex, in dem Ceylonleoparden und
Goldschakale leben, stimmt einen auf die folgenden
Anlagen ein. Neben der Leopardenanlage befindet sich
zudem ein Gang, welcher von einer hohen Mauer aus
Rotklinkersteinen gebaut wurde. Hier fanden sehr viele
der Steine Verwendung, die früher das Gerüst der alten
Felslandschaft bildete, welche für die Rimba
abgerissen werden musste.
Wenn man die Rimba betritt, will sich heute
noch kein rechtes Dschungel-Feeling einstellen, da die
Pflanzen erst wenig Zeit zum Wachsen hatten, und
einige Beete waren gänzlich unbepflanzt. Dafür fallen
einem sofort Lampen im Rost-Look auf. Sehr positiv in
der Rimba ist die Beschilderung. Gerade an den
Gemeinschaftsanlagen wurden an mehreren Stellen
Artentafeln aufgestellt, und jede Tafel hat einen
individuellen Text, selbst wenn es zwei zur selben Art
sind.
Ins Auge fällt ganz klar der Kunstfels, an
dem nicht gespart wurde. Hier passt er aber und die
Arnheimer zeigen erneut, dass sie es verstehen
naturnahe Felslandschaften zu bauen. Was in anderen
Zoos oft unpassend oder sehr künstlich wirkt, passt
sich hier wunderbar in die Landschaft ein.
In der ersten, weitläufigen Anlage leben
Malaienbären zusammen mit Binturongs, eine
Kombination, welche zunächst sehr mutig klingt, jedoch
sehr gut funktioniert. Gerade die Schleichkatzen
profitieren von dieser Vergesellschaftung, da dies
wohl das größte Binturonggehege Europas ist. Trotz der
großen Anlage und den hohen Bäumen kann man die Tiere
gut sehen. Die Überhänge des Grabens sind aus
Stahlmatten gefertigt, fallen aber nicht störend auf.
An die Anlage schließt ein Unterstand mit Einblick in
den Bärenstall an. Dieser ist eher schlicht und
funktional gehalten.
Die nächste Anlage ist ein Highlight der
Rimba. Auf einem großen Areal wurde eine asiatische
Gemeinschaftsanlage eingerichtet, die vom Besatz her
ihres Gleichen sucht. Muntjaks, Leierhirsche,
Bantengs, Siamangs und Schweinsaffen teilen sich das
Gehege. Ein breiter Wassergraben trennt die Tiere von
den Besuchern und bietet Platz für eine botanische
Gestaltung außerhalb der Reichweite der Hirsche. Die
Bäume sind komplett den Affen freigegeben.
An diese Anlage schließt der zentrale Felsen
an. Ein gewaltiger Kunstfels, durch dessen
Kellergeschoss man geht. In diesem finden sich zwei
Terrarien für Warane und Riesenschlangen.
Kommt man aus dem Felsen wieder heraus, kann
man sich entscheiden, ob man weiter dem Rundweg folgt
(auch in der Rimba wird einem, wie in den meisten
neuen Zoobauten Europas, ein Hauptweg aufgezwungen)
oder in eine Sackgasse läuft. Die Sackgasse endet im
Affenhaus. Dies wird von Schweinsaffen, Siamangs und
Gibbons bewohnt. Später sollen hier noch Languren
einziehen.
Wieder auf dem Hauptweg kommt man an eine
riesige Voliere, in der die Gibbons leben. Natur- und
Totbäume bieten hier viele Klettermöglichkeiten. Bei
den Dimensionen der Anlage fragt man sich zwangsweise,
warum die Orang-Utans in diesem Bereich kein neues
Gehege erhalten haben.
Den Abschluss der Rimba macht die
Tigeranlage. Die Rückseite bilden der große Felsen
(mit dem unvermeidbaren Wasserfall) und eine
Stahlnetzkonstruktion, welche eine Art Panoramablick
zur großen Huftieranlage zulässt. Gestalterisch lehnt
sich die Anlage an ein ausgewaschenes Flussufer an,
wobei zwei Kunstfelshöhlen den Eindruck etwas
zerstören. Für die drei Sumatratiger ist hier auf
jeden Fall eine beispielhafte Anlage entstanden.
Interessant ist, dass das Tigerhaus am anderen Ende
des Parkteils liegt. Verbunden ist es mit einem sehr
langen Laufgang mit der Freianlage.
Alles in Allem ist hier ein schöner neuer
Zooteil mit herausragender Tierhaltung entstanden, und
Arnheim zeigt, wie auch ohne Hallen Tolles gebaut
werden kann.

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