
Arakan-Erdschildkröte

Elmar und Arakan-Erdschildkröte

Zuchtraum für tropische Arten

Juv. Goldkopf-Scharnierschildkröte

Juv. Sulawesi-Erdschildkröte

Zhous Scharnierschildkröte

Zuchtraum für subtropische Arten

Unsere Exkursionsgruppe

Chinesische Rothals-Schildkröte

Plattrückenschildkröte
juv. Sulawesi-Erdschildkröte
|
Am IZS wurden wir daraufhin von Elmar Meier
willkommen geheißen und betraten zunächst den Zuchtraum
für Schildkröten des tropischen Südostasiens.
Als erstes bekamen wir Jungtiere der
Goldkopf-Scharnierschildkröte, wohl die Art, für die das
IZS am bekanntesten ist, zu sehen. Bereits über 20
Nachzuchten in den wenigen Jahren des Bestehens sprechen
eine deutliche Sprache.
Unter den übrigen Jungtieren war eine
Sulawesi-Erdschildkröte der absolute Höhepunkt, erst das
zweite Exemplar seiner Art, das in Menschenobhut
erfolgreich nachgezogen wurde. In den vorigen Jahren gab
es zwar schon zweimal je einen Schlupf, jedoch
überlebten die Schlüpflinge leider nicht. Doch da das
Jungtier aus 2008 nun schon fast sieben Monate alt ist,
scheint der erfolgreichen europäischen Erstzucht nichts
mehr im Wege zu stehen. Es bleibt zu hoffen, dass diesem
herausragenden und extrem wichtigen Zuchterfolg in
diesem Jahr weitere folgen werden, um die Basis für
einen stabilen Bestand dieser kritisch bedrohten Art in
Menschenhand zu legen. Der derzeitige Münsteraner
Bestand wurde aus den letzten bei Privathaltern
verbliebenen Exemplaren aufgebaut. Elmar Meier zeigte
sich optimistisch, in diesem Jahr nun den Durchbruch in
der Zucht dieser Art zu schaffen.
Nach der Präsentation der Nachzuchten wurden uns auch
die adulten Exemplaren vorgeführt. Auch hier waren die
Sulawesi-Erdschildkröten mit dem markanten hellen Kopf
des Männchens herausragend. Bei den meisten im IZS
gehaltenen Arten werden die Tiere strikt einzeln
gehalten, um Stress zu vermeiden. Nur zur Paarung werden
sie unter Aufsicht zusammengesetzt, was uns Elmar Meier
während unseres Besuches auch bei den
Sulawesi-Erdschildkröten demonstrierte.
Die markante Plattrückenschildkröte ist noch nicht in
ähnlichem Maße bedroht wie die vorangegangene Art, doch
da sich das Netzwerk des Schildkrötenhandels in
Südostasien ständig neue Nachschubquellen erschließt,
gilt es auch hier einen Reservebestand aufzubauen.
Zur ebenfalls flachrückige Arakan-Erdschildkröte aus
Burma liegen nur sehr wenige Informationen vor, doch da
nur sehr vereinzelt Exemplare auf Märkten auftauchen,
wird sie ebenfalls als kritisch bedroht angesehen.
Im Zuchtraum für subtropische Arten sind in erster Linie
die adulten Exemplare der Scharnierschildkröten
untergebracht, von denen einige Arten erst anhand von
auf Märkten aufgetauchten Exemplaren beschrieben und
teilweise bis heute nur von dort bekannt sind.
Von der Zhous Scharnierschildkröte konnten bereits
Nachzuchten an drei Zoos in Großbritannien und den
Niederlanden abgegeben werden, um weitere Zuchtgruppen
aufzubauen.
Dies ist auch mit allen anderen Arten so geplant, da die
Station an der Kapazitätsgrenze arbeitet. Doch bei der
Chinesische Rothals-Schildkröte und der
Annam-Sumpfschildkröte ist es leider bereits fast
unmöglich, neue Halter zu finden, so dass die Gelege
größtenteils nicht mehr ausgebrütet werden.
Weitere Informationen zur Konzeption und Entstehung des
Zentrums, aber auch den Arten im Einzelnen finden sich
unter
http://www.biocity-muenster.de/izs.php.
Herzlichen Dank an Elmar Meier für den Einblick in das
Internationale Zentrum für Schildkrötenschutz, die
hochinformative Führung mit ausführlicher Vorstellung
aller Arten und die Geduld mit manch übereifrigem
Fotografen.
|