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Kleine Chronik der Zoos
(zusammengestellt 2002 für das Spiel Wildlifepark)
1800 v. Chr.:
In Ägypten werden nahe der königlichen Paläste wilde Tiere zu rituellen Zwecken gehalten.
1500 v. Chr.:
In Theben versammelt Königin Hatschepsut in den Tempelanlagen Deir al Bahri im "Garten des Ammon" Wasserböcke, Antilopen, Gazellen, Strauße, Giraffen und Elefanten.
1150 v. Chr.:
In China errichtet Kaiser Wu-Wang bei Peking auf 400 Hektar den "Park der Intelligenz" mit zahlreichen Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Fischen. Er bestand bis 1900 n. Chr.
860 v. Chr.:
Der assyrische König Assurbanipal öffnet seinen Tierpark erstmals für das gemeine Volk.
ab 200 v. Chr.:
In römischen Arenen werden Kämpfe zwischen wilden Tieren und Gladiatoren veranstaltet. Doch Kaiser wie Augustus und Trajan richteten auch Zoos ein.
Um 1000 n. Chr.:
In mittelalterlichen Stadt-, Burg- und Wehrgräben werden vor allem Braunbären und Hirsche gehalten.
Um 1150:
In Italien halten Fürsten erstmals Tiersammlungen zu Repräsentationszwecken an ihren Höfen. Die Idee der Menagerie verbreitet sich über ganz Europa und erfährt ihren Höhepunkt in der Renaissance und im Barock.
1519:
Cortez' Begleiter Castillo entdeckt Montezumas Tiergarten. Der Aztekenherrscher besaß einen riesigen Tierpark, in dem sich verschiedenste Raubtiere, Huftiere wie Bisons und Hirsche, zahlreiche Reptilien, Vogelhäuser, ja sogar Ameisenbären und Seelöwen und viele weitere für die Europäer neuartige Tierarten befunden haben sollen. Die Spanischen Eroberer machten die Anlagen dem Erboden gleich.
1664:
Die Menagerie in Versailles setzt mit Tier-Abteilungen, so genannten Logen, die um einen zentralen Hof angeordnet sind, die Maßstäbe für Menagerien an Herrscherhöfen.
Ab 1750:
Wandermenagerien präsentieren dem gewöhnlichen Volk exotische Tiere verschiedenster Art, oft verbunden mit Belehrungsveranstaltungen.
1752:
Einrichtung der Menagerie am Schloss Schönbrunn in Wien. Heute zu einem der modernsten Tierparks umgebaut, feierte der Zoo im Jahre 2002 seinen 250. Gründungstag als ältester Zoo der Welt.
1793:
Nachdem die Französische Revolution die Menagerie in Versailles beendete, bilden einige Tiere im Pariser Jardin des Plantes den Grundstock des noch heute bestehenden Pariser Tierpark, der ersten bürgerlichen Zoogründung, die für alle Volksschichten zugänglich ist..
1828:
Der Londoner Zoo wird gegründet, um der zoologischen Forschung und Bildung zu dienen. Er leitet eine bürgerliche Zoogründungswelle in den Städten Europas, bald auch Amerikas, Japans und Australiens ein.
1844:
Mit Unterstützung Alexander von Humboldts und des Kaisers eröffnet in Berlin der erste Zoo Deutschlands.
1860:
Erstausgabe der Fachzeitschrift "Der Zoologische Garten"
Ab 1870:
Tiere werden in Häusern im Baustil ihrer Heimatländer gehalten: Elefanten-Pagoden, ägyptische Tempel und Bären-Burgen prägen diese Stilbau-Ära.
1906:
Welterstzucht Indischer Elefant im Zoo Wien
1907:
Nach jahrelangen Versuchen zum Sprungvermögen der Tiere entsteht bei Hamburg "Carl Hagenbecks Tierpark", in dem Tiere erstmals in Zoos auf gitterlosen Freisichtanlagen vor künstlichen Felskulissen präsentiert werden.
1911:
In München-Hellabrunn eröffnet der erste Geo-Zoo der Welt, im dem die Tiergehege nach Erdteilen angeordnet sind.
1927:
Welterstzucht Orang-Utan im Zoo Dresden
1942:
Der Schweizer Zoologe Heini Hediger begründet mit seinem Buch "Grundriss der Tiergartenbiologie" die moderne Wissenschaft der Zootierhaltung, begründet auf Verhaltensbeobachtungen. Das Gehege wird als Ersatz-Territorium verstanden, welches die Tiere sogar gegen Menschen verteidigen.
1943:
Welterstzucht Afrikanischer Elefant im Tierpark Hellabrunn München
1944/45:
Der Zweite Weltkrieg verwüstet viele mitteleuropäische Zoos völlig.
Ab 1950:
Moderne Baumaterialien wie Fliesen, Beton und Sicherheitsglas ermöglichen eine hygienische Tierhaltung, die die Lebenserwartung der Zootiere und die Zuchterfolge enorm steigert.
1956:
Welterstzucht Gorilla im Zoo Columbus/Ohio
Ab 1960:
Versuche mit rein symbolischen Gehegegrenzen vor allem bei Huftieren verlaufen erfolgreich: Die Tiere verlassen ihr nur mit schmalen Gräben umgebenes Gehege nicht, wenn sie darin alle Bedürfnisse erfüllen können.
1962:
Der Weltzooverband beschließt, auf Wildfänge besonders bedrohter Arten wie Orang-Utans zu verzichten.
1963:
Welterstzucht Riesenpanda im Zoo Peking
Ab 1970:
Moderne, vorbeugende Tiermedizin ermöglicht zunehmend die Haltung auch empfindlicher Pfleglinge auf Naturboden und mit natürlichen Einrichtungs-Materialien.
1972:
Der Zoo San Diego eröffnet seine Dependance "Wild Animal Park" mit riesigen Gehegen, in denen seltene Tiere in großen Gruppen gehalten werden und in Folge hunderte Zuchterfolge gelingen.
1973:
Verabschiedung des Washingtoner Artenschutzabkommens unter Mitwirkung der Zoos, das den Handel mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten kontrolliert.
1974:
Einführung der Computerdatenbank ISIS, die heute über eine Million Tiere aus über 500 Zoos verzeichnet.
Ab 1980:
Veränderte Ansichten beim Publikum und didaktische Überlegungen führen mehr und mehr zum Bau naturnah aussehender Gehege, in denen die Tiere in Lebensraum-Ausschnitten präsentiert werden.
1982:
Die in der Natur ausgerottete Arabische Oryx kehrt nach erfolgreicher Vermehrung in Zoos wieder in ihre Heimat zurück. Seither erfolgten viele erfolgreiche Wiederansiedlungsprojekte vom Goldgelben Löwenäffchen im brasilianischen Küstenregenwald bis zum Bartgeier in den Alpen.
1985:
Der Europäische Zooverband EAZA ruft das erste Europäische Erhaltungszuchtprogramm EEP ins Leben. Heute gibt es etwa 250 solcher international koordinierter Zuchtprogramme.
1988:
Mit der Eröffnung der riesigen Tropenhalle "Burgers Bush" setzt der Zoo Arnheim Maßstäbe bei der Präsentation ganzer Ökosysteme.
1990er Jahre:
Die Europäischen Zoos verstehen sich mehr und mehr als Naturschutz-Zentren, die nicht bedrohte Arten züchten und über Artenschutz informieren, sondern selbst aktiv Projekte vor Ort, "in Situ", durchführen.
1992:
"Konvention zum Schutz der biologischen Vielfalt" in Rio de Janeiro unterzeichnet
1993:
Verabschiedung der Welt-Zoo-Naturschutz-Strategie, nach der die Zoos ihre Kräfte gemeinsam dem Naturschutz widmen wollen.
1998:
Eröffnung des Walt Disney Animal Kingdom in Florida, einem Zoo der Superlative auf 250 Hektar und über einer Milliarde Dollar Investitionssumme.
1999:
Der Bronx Zoo New York beschließt die Umbenennung in Wildlife Conservation Centre und markiert damit die Wende zum Naturschutz-Park.
2000:
Der Europäische Zooverband startet mit Ausstellungen zur "Buschfleisch-Krise" erstmals eine gemeinsame Aufklärungskampagne über ein Artenschutz-Problem, das seither mit jährlich wechselndem Thema fortgeführt wird.
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Zuletzt aktualisiert am 3. März 2003 -
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