21. September 1999, mit den Teilnehmern des 10. Zoosammlertreffens in Hannover |
Unsere Gruppe, etwa 30 Personen, wurde durch den Leiter des Wisentgeheges, Joachim Hennig, geführt. Er gab zunächst eine kurze Einführung zur Geschichte: vom kaiserlichen Jagdgebiet über die Wisentzucht bis zur Öffnung für das Publikum um 1950. Heute ist es ein großer Wildpark, heißt jedoch noch immer `Wisentgehege´. |
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Unser besonderes Interesse galt der Bären- und Wolfanlage von 1,5 ha Größe. Die Tiere haben sich gut zusammengewöhnt, und die Wölfe hatten bereits einen Wurf in eigener Höhle. Getrennte Fütterung und Rückzugsmöglichkeiten in einen Pflanzbereich für die Wölfe sind die einzigen Maßnahmen; solche Gemeinschaftshaltung scheitert meist an Größe oder Strukturierung des Geheges. Im 20 m langen Wasserbecken, dessen Wasserstand im Winter abgesenkt wird, leben Forellen. Die Braunbären (aus der Gehegezone des Nationalpark Bayr. Wald) waren bereits auf allen ungeschützten Bäumen, bis in 25 m Höhe, und haben auch schon diverse Leitungen ausgegraben und den Bachlauf stillgelegt. Die Umzäunung aus geschälten Baumstämmen mit E-Draht-Bespannung wirkt zwar nicht so natürlich wie gehofft, sondern ziemlich massiv, reduzierte die Baukosten jedoch auf 1 Mill. DM (die Arbeitskosten fielen durch ABM-Kräfte weitgehend weg). Von einer riesigen Tribüne (50 m lang) hat man einen guten Überblick über das Gehege, wenn auch in der ungeliebten Gruben-Perspektive. Über allem krächzen freilebende Kolkraben. |
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Es hat sich ungeheuer viel getan in den letzten Jahren! Leider sind im Eifer der Neubauten einige der in den frühen 90er Jahren erbauten Gehege wieder etwas vernachlässigt worden, so die Nager-Vitrinen und das Aquarium. Dafür werden aber auch Gehege, die sich wie die Fuchs- und Dachs-Anlagen mit den Kunstbauen nicht bewährt haben, kurzerhand wieder entfernt - bemerkenswert, bedenkt man, wie lange mißglückte Gehege in anderen Parks erhalten bleiben. Zitat: “Die Besucher wollen keine schlafenden Tiere sehen”, “das kann man allenfalls mit handaufgezogenen Tieren machen”. Oder anders gesagt: einsehbare Schlafboxen sowie Fuchs und Dachs wird es in Springe nicht mehr geben. Ein herzlicher Dank gilt Herrn Hennig für die Führung und Frank-Dieter Busch für die Organisation! |
© 1999 Fotos & Text: Dirk
Petzold Erstellt am 5.12.1999 - zur Zoo-AG Homepage |
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Wir fühlen uns verpflichtet, diesen Leserbrief dazu zu veröffentlichen, wenn wir ihn auch nicht verstehen. Wir versichern, dass der obige Bericht im Original ist und nicht nachträglich verändert wurde! 26.1.01: Sehr geehrter Herr Petzold, seit einigen Tagen im Internet, geriet mir Ihr unverschämter Verriß des Wisentgeheges und in bestimmten Passagen auch meiner Person in die Hände. Dieser total überspitzt und negativ besetzte Bericht zeugt von einem gestörten Verhältnis zu Wildgehegen u. Wildparks, die über hervorragende Möglichkeiten der Haltung in großräumigen, naturbelassenen Gehegen verfügen. Ich werde zukünftig jede Zusammenarbeit mit solchen Zooinstitutionen ablehnen. Das ist keine Art, eine sinnvolle Zusammenarbeit zu gewährleisten. Ihre kleinkarierte" Zoodenkweise" erlaubt es Ihnen offenbar nicht, objektiv über eine Anlage zu berichten. Sie scheinen voller Mißgunst und Neid zu sein und konnten sich zu positiven Einrichtungen offensichtlich nicht äußern. Ich werde gelegentlich Ihren Verriß zum Anlaß nehmen, über Sie und Ihre Vereinigung an entsprechender Stelle zu berichten. Allein die Tatsache, daß Sie einen derartigen Bericht länger als 1 Jahr im Internet belassen, zeugt von Bösartigkeit gegenüber unserer Einrichtung und damit auch gegenüber den Wildgehegen allgemein. Dem Deutschen Wildgehegeverband werde ich gelegentlich Mitteilung machen und die Mitglieder von Ihnen und Ihrer Organisation informieren. Ich erwarte keinerlei Reaktion ihrerseits auf mein Schreiben, wünsche dieses auch nicht. Herr Busche erhält ebenfalls Durchschrift dieses Schreibens. Ihre Danksagung am Schluß Ihres Berichts empfinde ich als zynische Phrase eines inkompetenten "Miesmachers". Ich bedauere sehr, meine Freizeit Ihnen und der Gruppe geopfert zu haben. Hennig (Leiter des Wisentgeheges) Anmerkung: Wir haben lange und gute Beziehungen zu vielen Zoos und Wildparks und auch zum Wildgehegeverband. Leider hat Herr Hennig uns ja eine Antwort untersagt und auch die Verbände offenbar nicht eingeschaltet, sonst wäre dieses Mißverständnis sicherlich schnell geklärt worden. Wir lassen uns aber weder zensieren noch einschüchtern. Ob unser Bericht ein Verriß oder eine kritische, aber ausgewogene Berichterstattung ist, das mögen unsere Leser entscheiden - vielleicht nach einem eigenen Besuch in Springe, den wir nach wie vor empfehlen können. PS Einige AG-Mitglieder haben das Wisentgehege seither erneut privat besucht; außer das das Aquarium abgebrannt ist und ein privat geführter Falkenhof eingerichtet wurde, hat sich wenig getan. Solange keine neue Zoo-AG-Exkursion stattfindet, wird auch kein neuer Bericht erscheinen. |