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25. August 2001 |
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Der Tierpark Thüle, an der Thülsfeler Talsperre bei Friesoythe am Worberg gelegen, trat schon unter allen drei Ortsnamen auf, was schon viel Verwirrung gestiftet hat... Mittlerweile ist er einer der größten Tierparks Norddeutschlands. |
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Der Tierpark besteht aus drei Bereichen: Am Eingang
stolpert man zunächst in einen Freizeitpark, in dem sich zu den
kleineren Selbstfahr-Attraktionen nun auch größere Fahrgeschäfte
(Piratenschiff, Krake) hinzugesellt haben, in einer durchaus
gelungenen, stimmigen Themengestaltung. Die Kombination von
Freizeitpark und Zoo ist vor allem in Deutschland noch
gewöhnungsbedürftig, aber hier stört es wenig, da Zooteil und
Fahrattraktionen strikt getrennt sind - lediglich das Rattern
der Achterbahn hört man im ganzen Park. |
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Im Freizeitpark: Krake Tapire und Wasserschweine im Südamerika-Gehege Neues Australiengehege |
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In den letzten Jahren wurde fleißig weiter investiert. Eine doppelte Gibboninsel kann den Anlagen in größeren Zoos gut jenes Wasser reichen, das über Wasserfälle die Gräben speist. Nur die Rundholz- Klettergerüste wirken recht recht unnatürlich. Dahinter entstand ein Zwergotter-Gehege. Am Pinguin-Becken stehen als Iglu gestaltete, grüne(!) Plastikhäuschen als Nistkästen. Gerade fertig geworden ist ein betretbares Australiengehege, in dem die Emus die Besucher noch nicht gewöhnt waren und aggressiv wurden. |
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Für Berberaffen wurde ein großes Gehege eingerichtet, das Besucher auf einem Holz-Stegweg überqueren. Auch hier Klettergerüste aus rohen Stämmen, und dazu ein großer See, den bei heißem Sommerwetter die sonst eher wasserscheuen Tiere zum Plantschen nutzten - die Seerosen mußten darunter leiden. |
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Ein weiterer Parkteil beherbergt die erneuerten und vergrößerten Volieren für die Besonderheiten im Vogelbestand, darunter mehrere Hornvogelarten. Bei den Furchenschnabel-Hornvögeln war das brütende Weibchen im Nistkasten eingemauert. |
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Wo früher eine längst geschlossene Tropenhalle lag, entstand das neueste Prunkstück des Parks: Die ein Dutzend Arten umfassende Krallenaffen-Sammlung. Von den verglasten Innenhäusern mit einem Gewirr an Kletterstangen führen holzverkleidete Laufgänge in die dicht bepflanzten Außenvolieren. Auch hier unterbracht: zwei Paare Grauer Springaffe (Sumpfspringaffe, Callicebus m. moloch) - ein in Zoos extrem seltener Pflegling! |
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Aber es gibt auch weniger Erfreuliches zu berichten: Die Beschilderung, wenn vorhanden, besteht oft nur aus Sammelkarten, einige Gehege sind nicht nur klein, sondern auch wenig gestaltet (Affenhaus). In einer der Innenanlagen sahen wir einen toten Katta auf dem Boden liegen - noch um 10 Uhr morgens. Sicherlich sterben in einem Zoo auch mal Tiere - aber sie sollten nicht den Tag über liegenbleiben! Ein darauf angesprochener Tierpfleger zuckte nur mit den Achseln... |
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Es sollte auch zu denken geben, daß es nun die Bauten der 80er und frühen 90er Jahre sind, die dringend erneuert werden müssen - die Halbwertszeit von Zoogehegen liegt auch in kleinen Parks bei zehn Jahren. Diese ersten Gehege, die einst die Erneuerung des Parks einleiteten, sind sehr einfach und schnell gebaut worden. Da gibt es bauliche Probleme: mit Draht außen(!) an den Stützen lediglich angebundene Baustahlgitterplatten bei den Raubtieren lassen einem die Haare zu Berge stehen. Und die winzigen Mauerlöcher und Volieren für Waschbären und Papageien und das voll geklinkerte Stachelschwein-Gehege sollten gerade in einem Park dieser Größenordnung ebenfalls verschwinden. Hier gelang es, einen Tierpark mit einst schlechter Tierhaltung in einen durchaus ansehnlichen Park zu verwandeln, der einen interessanten Tierbestand in modernen Gehegen hält. Die ganz alten Zwinger und Holzkäfige, die noch in den 80er Jahren das Bild prägten, sind völlig verschwunden - auf dem “historischen” Tierparkteil liegt nur der Freizeitpark-Bereich. Diesen Schritt - vom eher kleinen, etwas heruntergekommenen Tierpark zu einem Park, der sich zu Recht Zoo nennen kann, haben nicht viele der privaten Parks geschafft, die in den 60er Jhren gegründet wurden. In Thüle ist man auf dem richtigen Weg. Nach Verbesserung von Tierhaltung und Gestaltung wäre der folgerichtige Schritt, ein didaktisches Konzept umzusetzen sowie Forschungs- und Naturschutzprojekte zu unterstützen. Eben: die Aufgaben eines modernen Zoos wahrzunehmen. |
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Detail des Kragenbären-Geheges: Baustahl, Wellblech, Draht. Funktionell und viel größer als der alte Zwinger - aber schlicht häßlich. |
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© 2001/02: Dirk Petzold - zur Zoo-AG Homepage ![]() |