Anschließend setzen wir unseren Rundgang durch
den Park fort. Seit des Besitzwechsels vor einigen
Jahren hat sich im Park an mehreren Stellen etwas
geändert. Zwar sind hier keine gravierenden baulichen
Veränderungen zu verzeichnen, doch zeigt sich auch im
kleinen, dass sich der Vogelpark weiterentwickelt.
Durch einige Schaufenster neben dem Rosencafe
kann der Besucher die Aufzucht einiger Jungvögel
verfolgen, außerdem gibt es regelmäßige
Flugvorführungen, die bei den Besuchern sehr gut
ankommen. Besonders attraktiv sind diese Vorführungen
dadurch, dass hier nicht nur die klassischen
“Show-Vögel” wie Falken, Adler und andere Greifvögel im
Fluge vorgeführt werden. Hier zeigen auch so exotische
Darsteller wie Aras und Kakadus ihre Flugkünste und
verzaubern die Zuschauer mit ihren Farben, die erst im
Flug richtig zur Geltung kommen. Emu, Sekretär und
Pelikan hingegen bleiben auch während der Flugshow meist
als Fußgänger unterwegs.
In einer begehbaren Voliere wird den Besuchern
die Möglichkeit geboten, direkten Kontakt mit einem
Schwarm Allfarbloris aufzunehmen und die Vögel mit
speziellen Nektar zu füttern. Leider ist die erst vor
zwei Jahren errichtete Voliere in ihrer Gestaltung nicht
sehr ansprechend und wirkt etwas trostlos. Zu diesem
Eindruck trägt auch die dunkle und nicht sehr geräumige
Innenvoliere der Loris bei.
In dem neu entstandenen Gebäude, an das auch
die Lorivoliere angeschlossen ist, sind mit einigen
Ziegen, Schafen, Kaninchen und Meerschweinchen auch
weitere Säugetiere im Vogelpark zu sehen. Die
Entwicklung, neben den Vögeln auch Säuger im Park zu
zeigen, ist auch an anderen Stellen zu bemerken. So
huscht in der Tropenwaldhalle ein Kantschil durchs
Blätterdickicht und zwei Baumkängurus bewohnen jeweils
eigene geräumige Gehege in der großen Halle. Trotz
dieser Erweiterung des Tierbestandes bleibt der Park ein
Vogelpark und die Säugetiere werden hier auch in Zukunft
nur eine untergeordnete und ergänzende Rolle spielen.
Die Vielfalt der im Park gezeigten Vögel ist
immer wieder beeindruckend. Spätestens an der langen
Front der Sittich- und Papageienvolieren ist auch der
interessierteste Besucher in seiner Auffassung
überfordert. Zwar wurden hier in den vergangenen Jahren
zahlreiche Trennwände entfernt und mehrere Käfige zu
größeren etwas mehr strukturierten Volieren
zusammengelegt, doch bleiben die fast identischen Käfige
dennoch sehr monoton. Gleiches gilt für den Innenraum
des Lori-Atriums, in dem viele interessante Vögel nicht
so zur Geltung kommen, wie sie es eigentlich verdient
hätten.
Doch sollen diese etwas kritisch klingenden
Zeilen nicht zu einem negativen Bild führen. Unter den
Strich ist deutlich zu erkennen, dass der Vogelpark sich
nach dem Besitzwechsel in eine positive Richtung
weiterentwickelt. Sowohl Volieren wie Gartenanlage
machen wie gewohnt eine sehr gepflegten, vorbildlich
sauberen Eindruck. Die zahlreichen Zuchterfolge
unterstreichen die wichtige Arbeit die der Park auch auf
dem Gebiet des Artenschutzes leistet. Der nach wie vor
weltgrößte Vogelpark stellt somit in jeder Hinsicht
immer wieder ein interessantes und lohnendes
Ausflugsziel dar, das seinem Motto “Viel mehr als Vögel”
gerecht wird.
Wir konnten am Tage unserer Exkursion den
Vogelpark in aller Ruhe besuchen. Während der
Sommermonate ist der Park am Wochenende bis 22.00 Uhr
für die Besucher geöffnet, so dass auch den
interessiertesten Zoo-AG Mitgliedern ausreichend Zeit
blieb, alles zu sehen.
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