An diesem sehr heißen Sommer-Sonntag traf sich die
Zoo-AG zu einer Exkursion im Wuppertaler Zoo. Unerwarteterweise
bekamen wir durch Direktor Dr. Schürer selbst eine Führung durch
den Zoo.
Bevor
es mit der eigentlichen Führung losging, lenkte Dr. Schürer die
Aufmerksamkeit seiner Zuschauer auf das Öffentlichkeitsprojekt
"Pinguinale 2006". Aus Anlass des 125. Geburtstages des
Wuppertaler Zoos konnten Firmen, Vereine und andere
Institutionen sowie natürlich Privatpersonen große und kleine
Pinguin-Rohlinge erwerben und nach eigenen Wünschen gestalten
oder gestalten lassen. 200 der großen individuell gestalteten
Skulpturen sind zurzeit über das Wuppertaler Stadtgebiet
verteilt. Am 19.August werden alle Pinguine aus dem gesamten
Stadtgebiet mit der Schwebebahn zum Zoo reisen und in einer
großen Parade in den Zoo einziehen. Bis zum Geburtstag am
15.Oktober können alle Pinguine dann auf den beiden Standorten
im Zoo (Blumenrondell und Arena am Kinderspielplatz) bewundert
werden.
Nach
dieser kurzen Einführung ging es zu den großen Menschenaffen und
deren neu gestalteten Freianlagen.
Die im Juli 2003 eröffnete neue Außenanlage für die
Orangs bietet auf ca.600m² neben einem - anscheinend bei den
Tieren sehr beliebten - Platz am Bachlauf unterhalb der
Besucherbrücke eine mit Bäumen und Seilen bestückte, reich mit
Bambus (ebenfalls sehr beliebt…) und Büschen bepflanzte Fläche.
In die als künstliche Felswand modellierte Gehegebegrenzung
wurde eine mit einer Glasscheibe versehene Felsenhöhle als
Beobachtungsstand für die Besucher integriert.
Im
Mai 2006 bekamen die Gorillas nebenan ebenfalls eine mit
Bachlauf, Rasen, Bäumen und Sträuchern naturnah gestaltete
Außenanlage von ca.525m², leider von den Besuchern von
allen Seiten einsehbar. Die Bonobos und Schimpansen können
derzeit nur im Innengehege beobachtet werden.
Ebenfalls dieses Jahr ist das neue Außengehege für die
Drills fertig geworden, die gleich an das alte Affenhaus
angrenzt. Gestaltet wurde sie mit Rindenmulch als
Bodenbelag, vielen Kletterstämmen und einem Drahtnetz als
Überdachung.

Auf der recht großen Elefantenaußenanlage konnten wir das
morgendliche Herumführen der Elefantenkühe nebst den beiden
Kälbern Bongi und Kibo (geboren 2005) beobachten, deren Mütter
sich anscheinend nach anfänglichen Problemen wieder vertragen.
orbei an den Kanadischen Wölfen mit Ihren im Frühjahr
geborenen 5 Jungtieren bot sich bei den Pekaris ein Bild des
Verweilens:

Beim Vorbeieilen an den Takinen wurde noch kurz erwähnt, dass
dies die einzigen Tiere im Zoo seien, die im Sommer aufgrund
ihrer Herkunft zusätzlich eine Berieselungsanlage bräuchten.
Mit kurzen Worten wurde uns noch die riesige
Südamerikawiese gezeigt, bevor es zum eigentlichen Highlight der
Exkursion kommen sollte: Betreten der riesigen Baustelle im
oberen Bereich des Zoos.
 Dort
entsteht bis zum diesjährigen Geburtstagsfinale des Zoos eine
weitläufige moderne Tiger- und Löwenanlage, die uns Dr. Schürer
in den prächtigsten Farben versuchte plastisch darzustellen.
Plastischer wurde das ganze auch durch bereits teilweise
stehende Gebäude und die noch mit Gitter vorgeformten oder schon
fertigen Felsformationen, die zum Glück nicht quietschrosa
waren…
Die durch den Zoo führende Sambatrasse (ehemalige
Eisenbahnstrecke) wird durch das Projekt ebenfalls neu
ausgebaut, soll aber den Nicht-Zoobesuchern nur geringen
Einblick in die neue Anlage geben.

"Über einen Tunnel zum Beispiel wird man mitten in das Gehege
auf einen Platz geführt, Tiere und Besucher sind durch einen
Glaszaun voneinander getrennt. Beheizte künstliche Felsen in
Sichtweite werden für die Raubkatzen attraktive Liegeplätze
sein. … Geplant ist weiterhin ein Turm mitten auf diesem
Gelände, der einen grandiosen Blick auf die Zoolandschaft
ermöglichen wird." (www.regionale2006.de)
Zu hoffen ist nur, dass der Höhlengang, der allen doch
relativ steil erschien, noch ordentlich befestigt wird.
Der Rückweg zum Baustelleneingang gab uns noch mal einen
grandiosen Überblick über die riesige Baustelle.

Die neue Anlage wird übrigens mit den vorhandenen Löwen besetzt,
es kommen sogar noch zwei weitere Tiere in den Genuss des 1ha
großen Geländes. Die Sumatra-Tiger werden abgegeben, 5
Sibirische Tiger werden dann in die zweite Freifläche am Berg
einziehen.
Der nächste Halt galt dem Raubtierhaus mit Löwen,
Sumatra-Tigern, Persischen Leoparden und Panthern (samt
Nachwuchs) und den Kleinkatzen, die außer den beiden ersten
weiterhin in der doch älteren Anlage verbleiben.
Bei den Erdmännchen kam dann doch die Frage auf, wer
nun eigentlich wen beobachtet? Die Anlage ist zwar relativ
klein, aber sehr schön und abwechslungsreich gestaltet und durch
einen Wassergraben und Glasscheiben von den Besuchern getrennt.
Vorbei an den Sibirischen Steinböcken mit ihrem hoch gelobten
Kunstfelsen gelangten wir zur neu gestalteten Außenanlage der
Brillenpinguine. "Die Anlage ist eine Nachbildung der Küste an
der Kap-Halbinsel Südafrikas, der Heimat der Brillenpinguine.
Die Anlage verfügt über drei große Unterwasserscheiben, die
technisch besonders aufwendig waren. Schwierigkeiten mit den
Scheiben haben leider den Eröffnungstermin um einige Wochen
verzögert. Insgesamt hat die Anlage ca. 800.000 Euro gekostet,
die ganz vom Zoo-Verein getragen werden. Mit dem Umzug der
Brillenpinguine aus der alten Pinguinanlage in die neue ist der
Weg für den Umbau der alten Anlage für Königspinguine frei."
(www.zoo-wuppertal.de) Die erwähnten Schwierigkeiten mit den
Scheiben bestanden laut Dr. Schürer darin, dass wohl mal wieder
minderwertigeres Glas durch die Baufirma verarbeitet wurde…

Im
Tapirhaus wurde uns stolz das diesjährige Jungtier Chico mit
seiner Mutter Susanna (geb.18.Januar 2006) vorgestellt.
Mittelamerikanische Tapire werden in Europa nur im Zoo Wuppertal
gepflegt und der kleine Tapirbulle ist erst der zweite Baird’s
Tapir der in Europa aufwächst. Leider hat laut Dr.Schürer die
teilweise Vergesellschaftung mit Wasserschweinen wegen
Unverträglichkeiten innerhalb deren Gruppe und mit den Tapiren
nicht funktioniert. Die einzelnen Tiere waren in dem
historischen Gebäude zwar in "Glasschaukästen" untergebracht, es
gibt aber zusätzlich 2 Freigehege mit Badebecken und im Haus
selbst ein Wasserbecken, in dem als tägliche Publikumsattraktion
das Tapirbaden stattfindet.
Das Tapirhaus sollte auch der Abschluss der Führung
durch Dr. Schürer sein.
Nach kurzer Verschnaufpause und in kleineren Gruppen ging es
noch einmal durch den Zoo, die restlichen Gehege und
Attraktionen anschauen, wie zB. die Okapis, das Elefantenhaus,
das Kleinaffenhaus und das Aquarium.
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