Küstenmaus

Tristrams Rennmaus

Schleuse

Chinesisches Zwergstreifenhörnchen

Eichhörnchen-Klettergang

Die Exkursionsgruppe

Gleitbeutlerkäfig

Rattenkänguruanlage außen

Rattenkänguruanlage innen

Juv. Degu

Kleinsäugervitrinen

Kurzschwanzopossum
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Dort wurden wir in einem Klassenraum von den
beiden Verantwortlichen Biologie-Fachbereichsleiter
Frank Böhme und Hausmeister Peter Kneisel sowie dem
mitverantwortlichen Zehntklässler Dennis Kabuz mit
Kaffee, Tee und Gebäck empfangen. Stolz wurde von den
Erfolgen an der Schule durch den Schulzoo erzählt,
darunter ein 3. Platz beim Wettbewerb „Jugend forscht“
als einzige teilnehmende Hauptschule unter über 70
Gymnasien. Leider erfuhren wir aber auch, dass sich
trotz dem offensichtlichen Nutzen des Schulzoos seine
Finanzierung nach wie vor als sehr schwierig erweist.
Die Stadt, die sich das millionenschwere Kunstmuseum
„Marta“ leistet, unterstützt das Projekt nicht, so
dass es komplett von Spenden und Sponsoren sowie
natürlich dem Engagement der Betreiber abhängt.
Wenige Meter von den Klassenräumen entfernt befindet
sich der ehemalige Standort des Schulzoos innerhalb
des Schulgebäudes, der heute zur Küche für die
Ganztagesbetreuung umfunktioniert wurde.
Da mit dem wachsenden Tierbestand die räumlichen
Verhältnisse nicht mehr ausreichten und auch die
Geruchsbelästigung stieg, zog der Schulzoo 2003 in ein
eigenes Gebäude mit umgebenden Außenanlagen auf dem
Schulgelände um.
Die erste großräumige Anlage wird von Chinesischen und
Sibirischen Streifenhörnchen sowie einem Paar
Bürstenschwanz-Rattenkängurus bewohnt. Als
Klettermöglichkeiten dienen alte Seile aus der
Turnhalle der Schule. Bei den Kängurus gelang schon
mehrfach die Zucht. Das zweite der beiden Männchen der
Art wird im Wechsel gegenüber bei den Kanadischen
Rothörnchen gehalten.
Durch eine geräumige Schleuse, die wie das gesamte
Schulzoogelände im australischen Stil mit Flaggen und
den berühmten gelben Warnschildern gestaltet wurde,
konnte die ganze Gruppe die Hörnchen- und
Känguruanlage auch betreten.
Bemerkenswert war im Außenbereich zudem das Gehege für
ein Eichhörnchen. Aus einem gewöhnlichen Käfig heraus
windet sich ein Drahtgang an einem Baumstamm in die
Höhe und verzweigt sich dort entlang der Äste in ein
System von Gängen. Wie uns erzählt wurde, kam es dort
durch das Gitter schon zu Interaktionen mit
wildlebenden Exemplaren.
Das größte Tier des Schulzoos, ein weiblicher Nandu,
lebt in Vergesellschaftung mit Seidenhühnern auf einer
Anlage, die im japanischen Stiel gestaltet wurde.
Der größte Teil des Bestandes, darunter in erster
Linie eine Vielzahl an Mäusearten, ist in einem
kleinen Holzhaus untergebracht. Eine umgebaute
IKEA-Regalwand umfasst die meisten Vitrinen, in denen
sich Seltenheiten wie Spurrells Zwergschläfer,
Küstenmaus oder Tristrams Rennmaus finden. Am
artenreichsten waren Renn- und Stachelmäuse mit fünf
bzw. sechs Arten vertreten. Für seine Kaktusmauszucht
ist der Schulzoo in Fachkreisen bekannt.
In einem Käfig in der Mitte des Hauses werden zwei
Kurzkopf-Gleitbeutler gehalten. Bis vor kurzem hielt
der Schulzoo auch die letzen beiden Großen
Streifenbeutler in Deutschland, die auch Zugang zu
einem Außenkäfig hatten. Nach ihrem Tod wurde dieser
mit Chinesischen Zwergwachteln besetzt, während innen
Degus und Chinchillas einzogen.
Von ersteren wurden uns zwei Tage alte Jungtiere
präsentiert, die wir auch ein Kurzschwanzopossum und
einen Weißbauchigel auf die Hand nehmen durften.
Insgesamt fanden wir bei unserem Besuch 55 Arten vor,
die vollständige Liste findet sich hier: www.zootierliste.de
Jedoch ist die Bestandsfluktuation durch die relativ
kurze Lebensspanne vieler der gehaltenen Arten und den
intensiven Austausch mit zahlreichen Haltern, darunter
auch für ihren Kleinsäugerbestand bekannte Zoos im
Ausland wie Plzen oder Poznan, relativ hoch, wie im
Vergleich zum Tierbestand 2007, der auf der
Internetpräsenz des Schulzoos
(www.herforder-schulzoo.de)
zu finden ist, deutlich wird.
Ein kleiner Wermutstropfen war die Haltung einer
einzelnen Bartagame in einem sehr knapp bemessenen
Terrarium im angegliederten Reptilienraum. Auch für
einige andere Arten war die Fläche relativ knapp
bemessen, da die räumlichen Kapazitäten nach der
Erweiterung im Zuge des Umzugs bereits wieder
ausgeschöpft sind. Im Falle der Erdmännchen im
Außenbereich wurde die Gehegefläche durch ein
Gangsystem auf den Dächern einiger Käfige, das die
Tiere auch ausgiebig nutzen, erweitert.
Dennoch ist, wie uns erzählt wurde, auch eine weitere
Ausdehnung hinsichtlich der Grundfläche geplant.
Unser Dank gilt den beiden Verantwortlichen für die
informative Führung und Dennis Kabuz, der es einigen
von uns ermöglichte, noch ein wenig länger in den
Räumlichkeiten des Schulzoos zu bleiben.
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