Der Rundgang begann im Sambesi, dem
afrikanischen Parkteil des Zoos. Neben der sehr
gelungenen Bootsfahrt war besonders die begehbare
Pelikananlage ein Highlight. Obwohl die Tiere viel
Rückzugsraum haben, hielten sie sich am oder sogar auf
dem Besucherweg auf und zeigten keinerlei Scheu
gegenüber den Menschen in ihrem Gehege. An der
Flusspferdanlage sind die Tiere durch große
Unterwasser-Scheiben zu sehen. Wir hatten daneben auch
die Gelegenheit, die Flusspferdhaltung aus der
Pflegerperspektive zu sehen und so die Anlage nochmals
völlig anders wahrzunehmen.
Komplett umgebaut wurde die Wüstenanlage des
Sambesigebietes. Wo zuvor eine mächtige Betondüne zu
sehen war, erstreckt sich nun eine karge
Wüstenlandschaft, deren Hintergrund ein nachgebildetes
Fort bildet. An der Seite der Anlage befindet sich ein
Forscherhaus. Hier kann der Besucher sich durch
interaktive Tafeln und Videoeinspielungen über die
Auswilderungsprojekte des Zoos und weitere
Freilandprojekte informieren. Zusätzlich bietet das
Gebäude einen weiteren, ganz anderen Einblick in
das Gehege. Eine sinnvolle und vernünftig umgesetzte
Erweiterung des Geheges.
Unser nächster Stopp war die alte
Bärenanlage. Diese wurde nach dem Ableben der letzten
Bären für die Tiershow umgebaut. Eingerahmt von
Besuchertribünen, welche auf der Fläche des ehemaligen
Wassergrabens errichtet wurde, zeigen hier exotische
Tiere vom Stinktier bis zum Elefanten ihr können.
Extra für unsere Gruppe gab es eine Vorstellung mit
einer Riesenschlange, welche gestreichelt werden
durfte, und zwei Nasenbären. Einer dieser Nasenbären
ist ein Drogensuch-Proif:. Besser als jeder
Polizeihund spürt er die Drogen in Taschen und Koffern
auf.
Aufgrund des heißen Sommerwetters war es uns
besonders willkommen, dass uns vom Zoo Getränke
ausgegeben wurden, bevor wir unseren Rundgang zu den
Menschenaffen fortsetzten. Während Orang-Utans und
Schimpansen noch auf Neuanlagen warten, bewohnen die
Gorillas ein geräumiges Freigehege, in dem die große
Gorillafamilie gut zu beobachtet war. Neben der Anlage
waren immer wieder kleine Exponate zum Thema Evolution
des Menschen zu sehen.
Zum Mittagessen begaben wir uns nach Meyers
Hof, dem Bauernhofteil des Zoos. Hier wurden originale
Fachwerkhäuser wieder aufgebaut und bieten eine
Kulisse für die Haltung von bedrohten Haustierrassen
und einer Show mit domestizierten Tieren. Auch der
gelungene Kinderspielplatz, die Brodelburg, sowie de
neue Spielbereich Mullewap haben hier ihren Platz
gefunden. Im Restaurant von Meyers Hof wurden wir dann
sogar zum Essen eingeladen, wobei es bereits viel zu
besprechen und zu diskutieren gab.
Nach dem Essen führte uns Zoodirektor
Dr. Machens weiter durch den Park. Hierbei wurden
viele interessante Gedanken zu Gehegegestaltung und
der Parkanlage geäußert. Jeder Zooteil hat in Hannover
Eventräumlichkeiten, die dem jeweiligen Thema
angepasst sind. Der große Saal im Dschungelpalast ist
wohl das beeindruckteste Beispiel.
Insgesamt bestechen sämtliche neu gestaltete
Themenbereiche durch ihre Liebe zum Detail. Neben
zahlreicher thematischer Gastronomie und
Souveniershops sind dabei besonders die thematisch
individuelle Toilettengestaltung, sowie kleinere
Dekorationen hervorzuheben.
Abschließend ging es bei der Führung mit
Schutzhelm und Signalweste auf die Baustelle der
neusten Attraktion Hannovers, Yukonbay. Hier wächst
zur Zeit eine Hafenstadt mit Gehegen für nordische
Tiere. Neben Restaurants und Spielgelegenheiten (u. a.
Goldwaschen für Kinder) wird ein riesiges Schiff den
Mittelpunkt der Landschaft bilden. Von hier aus hat
man später einen guten Blick auf Eisbären, Robben und
Pinguine, teilweise durch Unterwasserfenster. Da
Pinguine ja eigentlich nicht auf der Nordhalbkugel
vorkommen, auf Grund der Wasserkreisläufe im Zoo aber
hier angesiedelt werden mussten, ließ man sich eine
Geschichte einfallen: Die Tiere waren Fracht des
Schiffes, das hier auf Grund gelaufen ist. Daraufhin
eröffnete der Kapitän den “nördlichsten Pinguinzoo der
Welt”. Als zoologische Leckerbissen werden in dem
Komplex Karibus, Nördliche Seebären und andere selten
gehaltene Tierarten die Gehege bewohnen. Schon die
Baustelle sah vielversprechend aus, so dass man sich
sicher sein kann, dass hier nicht nur eine neue
Attraktion für die Besucher, sondern auch ein guter
Lebensraum für die Tiere geschaffen wird.
Nach der Führung gingen wir noch in kleinen
Gruppen durch den Zoo, fuhren mit den Sambesi-Booten
und erkundeten die übrigen Tieranlagen. Dabei war ein
besonderes Kleinod eine Altanlage, die mittlerweile
sehr versteckt liegt: Mitten im Zoo ist es in der
Watvogelanlage erstaunlich ruhig, Strandkörbe laden
zum Verweilen ein. Ein kleiner Geheimtipp im Zoo
Hannover.
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