Zoo-AG
Bielefeld

Zoo-AG: Zoo-Simulations-Spiele

Gehege-Bau
Beispiel Löwengehege

Das wichtigste im Zoo sind natürlich die Tiere. Neben einem Gesamtplan für die Anlage des Zoos muß daher dem Gehegebau die größte Aufmerksamkeit gelten.
Im Spiel ZooTycoon wird größter Wert auf den richtigen Bodengrund in der richtigen Zusammensetzung gelegt, ebenso auf die richtige
Bepflanzung. Beides ist in realen Gehegen eher untergeordnet. Wichtig sind zudem Einrichtungs-Gegenstände und die Stallungen.
In echten Zoos muß für die Tiere ein Ersatz-Lebensraum geschaffen werden, wobei an alle biologischen Funktionen gedacht wird (wobei den Tieren egal ist, ob der Felsen als Klettergelegenheit ein “Urwaldfelsen” oder ein “Savannenfelsen” ist und der Schattenspender eine Palme oder deutsche Eiche!). Die Sicherheit für Besucher, Tierpfleger und Tier, die Arbeitsfunktionalität für den Tierpfleger und letztlich eine ansprechende naturnahe Gestaltung für die Besucher(!) kommen hinzu - diese Aspekte hingegen kommen bei ZooTycoon viel zu kurz.
Man hat sich für das Spiel offenbar rein an den natürlichen Lebensumständen der Tiere orientiert, ohne sich über die biologischen Zusammenhänge viele Gedanken zu machen. Und dann diese Kriterien in den Gehegebau übertragen, ohne die zoo-spezifischen Probleme zu berücksichtigen. Viele Fachleute aus Zoo-Kreisen können nicht gefragt worden sein.Mehr zu speziellen Themen, zu Grundlagen des Gehege-Baus und dem Vergleich verschiedener Spiele und echter Zoos gibt es auf den Extra-Seiten links im Menü.

Auf dieser Seite gibt es ein ein paar Tipps zum Gehege-Bau in ZooTycoon

ZooTycoon erkennt ein Gehege nur, wenn es von einem Zaun vollständig umschlossen ist, egal, welches Material. Daher müssen auch Gräben oder steile Geländestufen “symbolisch” mit einem Zaun versehen werden. Ob dieser Zaun für die Tiere unüberwindlich ist, hängt zudem von Gelände und angrenzenden Strukturen ab. Hinter dem Stall reicht da auch bei Löwen ein niedriger Koppelzaun (Beispiele im Gehege-Bild oben).

Tiger-Graben

Massive Zäune sind sehr teuer und unschön in der Zoo-Gestaltung. Man kann sie sich auch für große, kräfige und gefährliche Tiere oft sparen:

  • Geländestufen nutzen - vorhandene oder selbst angelegte. Schon ein halbes Kästchen Höhe ermöglicht es, statt des hohen nur einen niedrigen Zaun zu verwenden. Geländearbeiten sind wesentlich billiger als teure Zäune.
  • An steilen Abhängen kann man so in ZooTycoon Giraffen und Tiger hinter niedigen Palisaden halten - in der Realität aus Sicherheitsgründen für Besucher und Tiere völlig undenkbar.

  • Eine Geländestufe von einem ganzen Kästchen Höhe hält alle nicht-springenden Tierarten im Gehege, 1 1/2 Kästchen alle Tiere. Der Zaun kann z.B. aus unauffälligen Holzpalisaden bestehen und muß nicht einmal oben auf der Geländekante stehen, sondern kann unten entlang laufen.
  • gemeinsame Zaunstrecken von zwei Gehegen verwenden (Zauntyp passend für beide Tierarten auswählen!)
  • Giraffengraben
    Bäreninsel

    Inseln sind schöne Gestaltungselemente, aber Kot kann dort nicht von Tierpflegern entfernt werden (rechts). Inseln daher komplett bepflanzen oder mit Felsen bedecken. Man kann Felsen auch direkt ins Wasser stellen - Pinguine finden das z.B. auch schöner.

    Steinbock-Graben

    Wasser nutzen. Tiere, die schwimmen können, brauchen im Wasser meist nur einen niedrigen Zaun. Bei Tieren, die nicht schwimmen können, reicht sogar ein symbolischer Zaun - Löwen z.B. kann man hinter niedrigem Maschendraht halten.
    Achtung: Die Wartungsarbeiter können Zäune im Wasser nicht reparieren - besser solche Zauntypen verwenden, die kaum verrotten. Es muß gar nicht ein großer Wasserteil sein - schon die 2 oder 3 Felder Wasser, die ein Löwe haben möchte, können am Zaun entlang verwendet werden.

    Bei Tieren, die gar kein oder wenig Wasser wollen, muß der Zaun dann auf der Innenseite des Grabens verlaufen (oben).

    Mehr zu Absperrungen und Graben-Konstruktionen hier

    Tiere können bei ZooTycoon auch nicht durch Pflanzen und Gebäude laufen. Hinter einem Affenbrotbaum kann das Löwengehege ebenso gut von einem niedrigen Maschendraht umzäunt werden wie entlang der Stall-Rückseite und entlang eines Restaurants oder Streichelzoos - ja sogar hinter Grasbüscheln und entlang eines Japangartens! So lassen sich Zäune fast ganz verstecken. Tiere, die im Spiel springen können (Tiger!), können aber niedrige Pflanzen (Gras) überwinden, ebenso flache Gräben.
    Mit Felsen und Pflanzen kann man auch verhindern, daß Tiere Teile eines Geheges betreten. Vorteile: Kein Kot in entfernten Gehegeecken; dort sind gut niedrige Zäune und nötige, aber gestalterisch nicht erwünschte Einrichtungen (Schimpansen-Klettergerüste!) unterzubringen, und man kann sehr billig und unauffällig sehr große Gehege bauen. So kann man mehr Tiere halten, ohne daß der Arbeitsaufwand für die Tierpfleger zu hoch wird (Laufen) oder die Besucher sie nicht mehr sehen können (maximal 10 Kästchen weit). Der Traum von der 20-köpfigen Flamingogruppe ist so möglich, obwohl das Spiel sonst immer meckern würde!

    Tipp für Scenario 7 - Inselzoo: Hier darf man kein Gelände verändern; Besucher können so nicht auf das Wasser-Niveau gelangen. Tiere kann man unten trotzdem halten, und das sogar sehr billig: eine der Buchten mit einfachen Palisaden umgeben, etwas Land, Krokos hinein - fertig! Ebenso bei Seelöwen und Pinguinen. Und die Tierpfleger? Die können aus dem Stand auch 4 Meter springen und jede Geländestufe überwinden (Gehege-Tür links unten im Beispiel rechts)!.

    Bison-Farm
    Kroko-Pool

    Tipp für Scenario “Zoo für Bedrohte Arten”: Hier muß man schnell eine Anzahl guter Gehege bauen - Artenzahl egal. Warum dann nicht eine Bison-Farm? Gras wächst ohnehin schon, die Tiere sind nicht anspruchsvoll, die Gehege billig, man kann zudem regelmäßig Jungtiere verkaufen. So kann man sich nach kurzer Zeit auf die Zucht bedrohter Arten konzentrieren. Und wenn man mal annimmt, es seien Wald-Bisons, passen die Tiere sogar zum Scenario!

    Wie moderne Tieranlagen heute in realen Zoos gestaltet werden, erfährt man in zahlreichen ausführlichen Gehege-Portraits bei ZooLex, der Website für Zoo-Design.

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